Jürgen Mistol nahm im Rahmen einer Wirtschaftsdelegation des Bayerischen Wirtschaftsministeriums an einer Reise nach Südafrika teil, bei der insbesondere die Herausforderungen und Chancen im Bereich der Wasser- und Abwasserwirtschaft im Fokus standen. Südafrika steht vor erheblichen infrastrukturellen Problemen, die durch zunehmende Urbanisierung, den Klimawandel sowie eine überalterte Versorgungslage zusätzlich verschärft werden. Angesichts dieser Entwicklungen wird deutlich: Die Modernisierung der Wasser- und Abwassersysteme ist dringend erforderlich.
Ein zentraler Programmpunkt war der Besuch der IFAT Africa in Johannesburg – einer der führenden Umwelttechnologiemessen in Subsahara-Afrika. Wie alle Messen der IFAT-Familie widmet sich auch die IFAT Africa den Themen Wasser, Abwasser, Abfall und Recycling. Sie bietet eine Plattform für den internationalen Austausch und die Präsentation innovativer Lösungen. Das Engagement der Messe München in Südafrika zeigt, wie wichtig es ist, lokale Bedarfe mit globalem Know-how zu verknüpfen.
Südafrika gehört zu den trockensten Ländern der Welt. Die klimatischen Bedingungen mit zunehmenden Dürren und Überschwemmungen stellen eine enorme Belastung für die Wasserinfrastruktur dar. Umso wichtiger ist es, bestehende Systeme nicht nur zu modernisieren, sondern auch strategisch an die künftigen Herausforderungen anzupassen. Große Leckageverluste in der Verteilung, mangelnde Wartung und unzureichende Klärsysteme zeigen deutlich den Handlungsbedarf – und eröffnen zugleich Marktchancen für Unternehmen mit entsprechenden Lösungen.
Für die bayerische Delegation, der zahlreiche Fachleute aus Wirtschaft und Wissenschaft angehörten, bot die Reise eine wertvolle Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen, sich über konkrete Bedarfe zu informieren und potenzielle Kooperationen vorzubereiten. Der Besuch unterstrich auch, dass Südafrika als Standort für Investitionen attraktiv bleibt: Die Demokratie funktioniert stabil, Gerichte und Rechtsstaat arbeiten verlässlich – ein bedeutender Faktor für wirtschaftliches Engagement. Auch die Pressefreiheit ist gewährleistet. Herausforderungen im Bereich Sicherheit bestehen, sind aber differenziert zu betrachten und in einem größeren gesellschaftlichen Kontext einzuordnen.
Südafrika ist ein Land mit großem Potenzial, aber auch großen Herausforderungen. Gerade im Bereich der Umwelttechnologie kann mit bayerischer Innovationskraft einen wichtigen Beitrag geleistet werden – sowohl zur Verbesserung der Lebensbedingungen vor Ort als auch zur Stärkung nachhaltiger wirtschaftlicher Partnerschaften.
Die Reise macht deutlich: Wer sich mit Südafrika strategisch beschäftigt, investiert nicht nur in Märkte, sondern auch in Stabilität und globale Verantwortung.