Die Ereignisse der letzten Monate haben erneut vor Augen geführt, dass die Gewaltbereitschaft gegenüber Einsatzkräften der Polizei, der Rettungsdienste und Feuerwehr weiterhin hoch und die Hemmschwelle zur Anwendung von Gewalt niedrig ist. Einer aktuellen Befragung der Universität Bonn zufolge, bei der knapp 1.700 Einsatzkräfte befragt worden sind, erleidet jeder Helfer durchschnittlich drei Übergriffe pro Jahr. Bereits im Rahmen unseres 2. Polizeikongresses haben wir über dieses Phänomen intensiv mit Sachverständigen diskutiert. Alkohol ist in vielen Fällen Ursache Nummer eins für Aggression und Gewaltvorfälle in der Öffentlichkeit. Gleichzeitig ist von einer hohen Dunkelziffer auszugehen, da viele Fälle von Gewalt gar nicht zur Anzeige gebracht werden. Hohe Strafen allein können keine Abhilfe leisten. Vielmehr braucht es ein Maßnahmenbündel, um Einsatzkräfte vor (non)verbaler und physischer Gewalt zu schützen. Die Grüne Landtagsfraktion hat zusammen mit Polizei- und Feuerwehrgewerkschaft ein Antragspaket zum Schutz von Helferinnen und Helfern im Landtag vorgestellt. Dazu gehört der Ausbau der Alkohol- und Gewaltprävention, die Beauftragung einer Dunkelfeldstudie, Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen zur Deeskalation und Selbstverteidigung sowie Maßnahmen zum Opferschutz. Denn wir wollen nicht länger hinnehmen, dass Menschen, die anderen Menschen in Notlagen helfen, Ziel von Angriffen werden.