Jürgen Mistol besichtigte mit Anna Toman und Markus Möllmannaus dem Grünen Kreisverband Tirschenreuth, Elfriede Meier (stellvert. CSU-Stadtverbandsvorsitzende), sowie den Anwohnern Alois Konrad mit Tochter Tina und ihrem Ehemann Paul Konrad-Workman die Burg Falkenberg.
Bürgermeister Herbert Bauer führte durch das Museum zum Gedenken an den Grafen Friedrich Werner von der Schulenburg.
1929 entdeckt er die Burgruine für sich und bewahrt sie durch den Wiederaufbau vor dem Verfall. Als deutscher Gesandter und Konsul ist er international tätig und bringt somit ein Stück Weltgeschichte in den kleinen Markt Falkenberg, dessen Einwohnerzahl stets unter 1000 lag. Wegen der Beteiligung an der Stauffenberg-Verschwörung wird er 1944 von den Nationalsozialisten hingerichtet.
Nach dem Tod von der Schulenburgs wird die Burg von der Gestapo beschlagnahmt und als Inhaftierungslager verwendet. Als die Alliierten 1945 in Falkenberg einmarschieren, dient die Burg zunächst als Unterkunft für Vertriebene und später als Lazarett des Roten Kreuzes. Ein Neffe des ermordeten Grafen von der Schulenburg zieht mit seiner Familie 1949 in die Burg.
1990 wird der Verein „Forum Falkenberg“ gegründet, der Ausstellungen und Konzerte auf der Burg organisiert. 2009 erwirbt die Gemeinde die Burg und renoviert sie aufwändig in Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutz und den Architekten Brückner & Brückner aus Tirschenreuth.
Die Teilnehmer*Innen der Burgbesichtigung fanden sich anschließend zu einer Gesprächsrunde mit Burgmanagerin Theresa Fischer im Rittersaal der Burg ein. Sie gibt Auskunft über den Veranstaltungsbetrieb in den Festsälen und dem neu gebauten Tagungszentrum. Diese sind Seminare der Rotarier, Geburtstage und Hochzeiten, Trauungen sind in der Burgkapelle möglich. 8 Gästezimmer sind in der Burg verfügbar, weitere Übernachtungsmöglichkeiten bietet das Kloster Waldsassen. Der Betrieb auf der Burg ist in den Sommermonaten jedes Wochenende ausgebucht, im Winter weniger. 25 Mitarbeiter sind an der Burg beschäftigt, um die Veranstaltungen zu koordinieren und umzusetzen.
Die Gemeinde kann auf die Burg stolz sein, die sie geschaffen hat, findet Jürgen Mistol. Die Burg trägt als Wahrzeichen zur Identität Falkenbergs bei. Auch wenn es bei der erst seit wenigen Jahren öffentlichen Nutzung zu Konflikten mit den Anwohnern kommt, ist er sich sicher, dass ein gemeinsamer Kompromiss gefunden wird solange ein Austausch stattfindet, denn „beim Reden kommen die Leute zam.“ Auch abgesehen von der Burg hat der Markt gute Zukunftsvoraussetzungen: Die Landschaft ist schön, die Wirtschaft floriert. Die Arbeitslosenquote ist hier die niedrigste in der ganzen Oberpfalz, man kann sich nur über Fachkräftemangel beklagen. Allein die ärztliche Versorgung und der Wohnungsmarkt lassen zu wünschen übrig, seit Anfang der 50er Jahre gibt es keinen Arzt mehr in Falkenberg und es ist kein Bauplatz verfügbar, bedauert Bürgermeister Bauer.