Der grüne Kreisverband Cham hatte zu einer Gesprächsrunde „Bayern–Tschechien společně!“ einladen. Im Mittelpunkt standen die aktuellen Entwicklungen, die Herausforderungen und die Potenziale der bayerisch-tschechischen Beziehungen. Kreisvorsitzender Michael Doblinger begrüßte alle Anwesenden, den Landtagsabgeordneten Jürgen Mistol und Richard Brunner, den Vertreter der IHK Regensburg für Oberpfalz/Kehlheim und Bereichsleiter für Schwandorf und Cham. Doblinger betonte, Stadt und Landkreis Cham profitierten sehr von den guten Beziehungen zum Nachbarland. Deshalb sei es wichtig, den Menschen das Thema näher zu bringen. Jürgen Mistol ging auf wichtige Felder der bayerisch-tschechischen Zusammenarbeit und Kontaktpflege ein. Er sprach über die zunehmenden politischen Kontakte und stellte Projekte und Initiativen in den Bereichen Kultur, Bildung/Ausbildung sowie Wirtschaft und Verkehr vor. Besonders der Ausbau der grenzüberschreitenden Schienenverbindungen sei ihm ein Anliegen. Hier gelte es das Projekt der Metropolenbahn und den Ausbau des grenzüberschreitenden Regionalverkehrs weiter voranzubringen. Die bayerisch-tschechischen Beziehungen müssten weiter gepflegt und vertieft werden. Dabei seien neben politischen vor allem gesellschaftliche Kontakte von Bedeutung. Neben der Suche nach Gemeinsamkeiten sei es wichtig, Unterschiede nicht zuzudecken und strittige Themen wie den Umgang mit den Flüchtlingen zu diskutieren. Ferner lobte Mistol die Eröffnung der Bayerischen Vertretung in Prag als starkes Signal der Wertschätzung der Beziehungen zu Tschechien. Nach einer eindrucksvollen Präsentation von Bildern aus der tschechischen Grenzregion durch Klaus Wittek, ging Richard Brunner auf die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Ostbayern und Tschechien ein, die er als eine Erfolgsgeschichte lobte. Tschechien hat in den letzten Jahren eine positive wirtschaftliche Entwicklung hin zu einem attraktiven Investitionsstandort, vor allem für die ostbayerische Wirtschaft, genommen. Besonders die Betriebe im Landkreis Cham profitieren von der Qualität der Arbeit der tschechischen Fachkräfte, die durch ihren Konsum wiederum den Umsatz in Stadt und Landkreis Cham steigern. Brunner betonte, die IHK setze sich ebenfalls für die Metropolenbahn ein und wolle die deutsche Sprache weiter in Tschechien attraktiv machen. Auch das duale Studium wolle man den tschechischen Studierenden näher bringen. Jürgen Mistol lobte die Arbeit der IHK, die sichtbare Erfolge, auch für den Landkreis Cham, zeige und verwies auf die Herausforderung des Fachkräftemangels. Insgesamt lobten alle Teilnehmer das bereits Erreichte und waren sich einig, dass die bayerisch-tschechischen Beziehungen auf einem guten Wege seien.