Derzeit errichtet die wbw 53 neue Wohnungen am Ziegetsberg, darunter 11 öffentlich geförderte, welche nach barrierefreien Anforderungen ausgestattet werden. Jürgen Mistol begrüßt den Bau der neuen Wohnungen und erkundigt sich nach weiteren Bebauungsplänen der Genossenschaft. Laut Verfassung steht jedem Bewohner Bayerns eine angemessene Wohnung zu. 60% der Bevölkerung hat Anspruch auf öffentlich geförderten Wohnraum, deren Erbauung ist Aufgabe der Länder und Kommunen. In den letzten 16 Jahren sind 25000 Menschen nach Regensburg zugezogen, der Wohnraum werde daher knapp und teuer. Dem müsse mit bezahlbarem Wohnraum vorgebeugt werden, denn der Erwerb von Wohneigentum, wie Söder empfiehlt, ist in einem Ballungsraum wie Regensburg für Normalverdiener unerschwinglich. Damit günstige Wohnungen auch günstig bleiben, sollen diese einer 25-jährige Sozialbindung unterzogen werden. Anders als andere Bauträger verkauft eine Genossenschaft die Wohnungen nie, somit kann eine bezahlbarer Miete garantiert werden. Es werde auch kein Wert auf Dividenden gelegt, so Scheil, alle Einnahmen werden in die Wohnungen refinanziert.
Im Gespräch mit Jürgen Mistol freuten sich Dieter Scheil und Markus Leberkern über die praxisorientierten Förderungen der Politik, jedoch beklagen sie, dass in Regensburg kein Konzept für Baugenossenschaften bestehe. Damit sei Regensburg eine große Ausnahme, denn andere Städte wie München, Augsburg und Nürnberg verfügen alle über ein Genossenschaftsmodell. Dies wirke sich in mangelndem Baugrund und langwierige Genehmigungsverfahren aus. Kritik wird auch an Bauvorschriften geäußert, die nicht Bedarfsorientiert sind, wie der Stellplatzverordnung. Obwohl vorherzusehen ist, dass nicht alle Bewohner ein Auto haben werden, müssen auf 50 Wohnungen 45 Parkplätze errichtet werden.