Jürgen Mistol begleitete seinen Fraktionskollegen Christian Magerl, den Vorsitzenden des Umweltausschusses des Landtags, zu einem Ortstermin nach Wiesent, anlässlich der Petition von Paul Wiethaler gegen den geplanten Steinbruch im Fürstlichen Thiergarten. Neben Magerl waren die beiden Abgeordneten Alexander Flierl als Mitberichterstatter der Petition und Sylvia Stierstorfer (beide CSU) nach Wiesent gekommen. Gemeinsam mit Vertretern des Bayerischen Umweltministeriums, des Landratsamts Regensburg, der Regierung der Oberpfalz, der Gemeinde Wiesent, des Fürstenhauses Thurn&Taxis als Eigentümer der betroffenen Grundstücke und der Presse unternahmen Jürgen Mistol und seine Landtagskolleg*innen eine Fahrt in den Thiergarten, um sich den Verlauf des geplanten Steinbruchs anzusehen.
Der Thiergarten, ein Landschaftsschutzgebiet nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU, weist einen hohen Fichtenbestand auf, so Thurn&Taxis-Vertreter Fritsche. Auf rund 14 Hektar dieses Gebiets soll nach Plänen des Bauunternehmers Robert Fahrner ein Steinbruch für den Abbau von Granit entstehen, was die „Bürgerinitiative zum Schutz unseres einmaligen Thiergartens“ abwenden will. Petent Wiethaler betonte, dass es vor allem um das allgemeine Interesse am Erhalt des Naherholungsgebiets Thiergarten gehe. Durch den Steinbruch laufe man Gefahr dessen Einzigartigkeit zu verspielen. Zudem zweifelte er an der Qualität des dort abzubauenden Granits für die Bauwirtschaft. Nach einer neuen Stellungnahme zur Änderung des Regionalplans sind mittlerweile bis zu 18 ha geplant, so Magerl. Hier brachten die Vertreter der Regierung der Oberpfalz naturschutzrechtliche Bedenken vor, die für eine geringere Fläche sprächen. Im Laufe des Rundgangs verwies Magerl auch auf ansässige schützenswerte Tierarten wie den Schwarzstorch und den Luchs. Hier betonte ein Vertreter des Landratsamts, dass der Artenschutz dem Steinbruchprojekt nicht entgegenstünde. Es gebe eher Bedenken aufgrund der Erholungsfunktion des Thiergartens. Jürgen Mistol betonte, dass nach Abwägung aller Einwände eine politische Entscheidung fallen müsse. Er hinterfragte außerdem den Bedarf am Baumaterial, gerade im Hinblick auf das breite Angebot an recycelten Baustoffen. Elisabeth Kerscher, Bürgermeisterin der Gemeinde Wiesent, verwies auf die Stabilität der Wasserversorgung der Gemeinde, für die auch das Gebiet des Thiergartens eine wichtige Rolle spiele. Sie bat die Anwesenden, die Bedenken der Bürger*innen ernst zu nehmen. Zuletzt fuhr die Gruppe die geplante Trassenführung für LKW vom Steinbruch zur nächstgelegenen Kreisstraße ab.