Zum elften Mal lud Jürgen Mistol Parteifreund*innen aus den Kreisverbänden der deutschen und tschechischen Grünen sowie regionale Akteur*innen der bayerisch-tschechischen Zusammenarbeit und weitere Interessierten aus den Gesellschaften beider Länder zu einer grenzüberschreitenden Wanderung ein. Dieses Jahr war etwas anders als bei den Vorherigen, denn die Teilnehmer*innen überquerten die bayerisch-tschechische Grenze mit dem Zug. Die Grenze, über die die Wanderung führen sollte, war die zwischen der Region Hindle (dem Chodenland) und Böhmen, vor 80 Jahren die historische Grenze zwischen dem Sudetenland und Protektorat Böhmen und Mähren. Kurz nach 9 Uhr versammelten sich alle Teilnehmenden in Česká Kubice, um die Wanderung zu beginnen.
Die Gruppe wurde von der Historikerin Kristýna Pinkrová begleitet. Sie verfügt über fundierte Kenntnisse der Region und gründete mit dem Verein „Chodsko žije!“ („Chodenland lebt!“) das deutsch-tschechische Projekt „Hindle“. Das Wort „Hindle“ selbst ist ein Begriff aus dem Chodendialekt und bedeutet zwischen „Hier“ oder „Dort“. Es betont die Idee, dass diese bayerisch-tschechische Region nicht in der Peripherie, ganz außerhalb, liegt, sondern ein zentrale kulturelle Region ist. Während der Wanderung gab Frau Pinkrová ausführliche Informationen zum kulturellen Erbe der Choden sowie zur historischen Bedeutung der Grenze zwischen dem Chodenland und Böhmen, insbesondere im Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg und dem Anschluss des Sudetenlandes vom Deutschen Reich.
Nach dem Start in Česká Kubice wanderte die Gruppe nach Babylon. Nach einer Picknickpause ging es weiter in Richtung Domažlice mit wunderschönen Aussichten auf die umliegende Landschaft. Am Nachmittag kam die Gruppe in Domažlice an. Dort hatten alle Teilnehmer*innen die Möglichkeit, an einer Führung durch die Ausstellung „Achtung, Grenze!” von Frau Pinkrová teilzunehmen, die auch in Furth im Wald zu sehen war. Die Ausstellung bot weitere Einblicke in die Geschichte der Region und die Bedeutung des heutigen interkulturellen Austauschs und der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, um die Fehler der Vergangenheit nicht zu wiederholen.
Der Tag klang schließlich mit einem herzhaften Essen und weiterem geselligen Beisammensein im Brauerei-Restaurant einige Stockwerke unterhalb der Ausstellung aus, bevor sich alle auf den Heimweg machten.
Vielen Dank an alle, die an dieser erfolgreichen und angenehmen grenzüberschreitenden Wanderung teilgenommen haben!