Wie jedes Jahr las Jürgen Mistol, Mitglied des Bayerischen Landtags und Koordinator der parlamentarischen Zusammenarbeit zwischen Tschechien und Bayern, und seine Mitarbeiterin Michaela Kosařová im Rahmen des Bundesweiten Vorlesetags für zwei 11. Klassen des Albert-Altdorfer-Gymnasiums in Regensburg vor. Im Mittelpunkt stand das Buch „Die Mauer“ (Zeď) von in der Tschechoslowakei aufwachsendem und in den USA lebendem Trickfilmzeichner Petr Sís, dass in Bildern und Tagebucheinträgen seine Kindheit und Jugend im totalitären Regime, hinter der Mauer, beschreibt.
Die Lesung wurde zweisprachig durchgeführt: Mistol übernahm die deutschen Textpassagen, Kosařová las die entsprechenden Stellen auf Tschechisch. So lernten die Schüler*innen nicht nur die Geschichte des Nachbarlandes, sondern bekamen auch einen authentischen Eindruck über die tschechische Sprache.
In der anschließenden Gesprächsrunde ging es um historische Zusammenhänge, demokratische Werte und die Bedeutung eines lebendigen Austauschs zwischen Deutschland und Tschechien. Mistol hob hervor, wie wichtig es sei, Kontakte zu den Nachbarn zu pflegen und den Dialog auf allen Ebenen aufrechtzuerhalten. Die Schüler*innen nutzten die Gelegenheit, Fragen zu stellen und interessierten sich insbesondere, wie die aktuelle Zusammenarbeit mit dem Nachbarland Tschechien funktioniert. Kein Wunder, da viele von ihnen schon nächstes Jahr an einem Tschechien-Austausch teilnehmen werden.
Mistol: „Das Buch von Petr Sís zeigt bildhaft, wie die heutzutage lebensfrohe Stadt Prag eins ein Ort der Angst, der Verdächtigungen und der Lügen war. Aktuell wird die Demokratie bei uns wie bei den Nachbarn wieder intern sowie extern gefährdet. Die Demokratie funktioniert nur, wenn sich möglichst viele engagieren. Ohne Demokratie gibt es keine Freiheit und auch keinen Frieden. Dafür lohnt es sich zu kämpfen.“