Beim zweiten Partnerforum der Regionen Pilsen und Oberpfalz hatten alle Anwesenden die hervorragende Gelegenheit, Einblicke in die florierenden Innovationsökosysteme sowie in die Herausforderungen der jeweiligen Regionen und deren Bewältigung durch eine engere Zusammenarbeit zu gewinnen. In seiner Begrüßung wies der Regierungspräsident der Oberpfalz Walter Jonas auf die Langlebigkeit der Partnerschaft hin, die im nächsten Jahr ihr 25-jähriges Jubiläum feiert. Er betonte, wie wichtig solche grenzüberschreitenden Partnerschaften für die Bewältigung der Herausforderungen unserer Zeit sind, und hob die Innovationskraft in Pilsen, der Oberpfalz, Bayern und Böhmen hervor.
In seiner anschließenden Begrüßung hob Martin Rybár, stellvertretender Bezirkshauptmann der Region Pilsen, zunächst die persönliche Komponente der Partnerschaft hervor. Sein eigener Geburtsort liegt nämlich direkt an der Grenze. Dies sei für ihn ein Beispiel dafür, dass die Verbindung zwischen den beiden Regionen nicht nur geografisch, sondern auch persönlich sei. Auch Franz Löffler, Bezirkstagspräsident der Oberpfalz, betonte die Gleichwertigkeit und den Respekt in der Partnerschaft. Die beiden Regionen seien sich immer auf Augenhöhe begegnet und hätten sich gegenseitig vertraut. Seit Beginn der Partnerschaft sei viel erreicht worden, man halte sich aber nicht mit den Erfolgen der Vergangenheit auf, sondern schaue nach vorne. Beide Männer wiesen darauf hin, in welchen Bereichen durch die Zusammenarbeit zwischen den beiden Regionen weitere Erfolge erzielt werden können, etwa in den Bereichen Medizin, Tourismus und Bildung.
In den folgenden Keynotes wurde der aktuelle Stand von Innovation und Wandel in der Oberpfalz und Pilsen ausführlich beschrieben. Prof. Dr. Wolfgang Weber von der OTH Amberg-Weiden stellte in seinem Vortrag die große Bandbreite innovativer Institute und Organisationen in der Oberpfalz sowie deren jeweilige Schwerpunkte und Projekte vor. Von besonderem Interesse waren dabei natürlich die F&E-Transferprojekte über die Regionen hinweg, beispielsweise in den Bereichen Informations- und Kommunikationstechnologie, Energie- und Ressourceneffizienz sowie Gesundheit und Medizintechnik. Filip Uhlik von der regionalen Entwicklungsagentur Pilsen wies in der anschließenden Keynote zunächst auf die aktuelle wirtschaftliche Situation der Region hin. Er betonte die Bedeutung von Ausländern für die Besetzung von Arbeitsplätzen im Innovationsbereich sowie die stark steigenden Ausgaben für Forschung und Entwicklung in der Region. Um ein florierendes F&E-Ökosystem weiter aufzubauen, erläuterte er die Schlüsselbereiche für Innovation und die Bedeutung des Humankapitals, das durch Hochschulbildung gefördert wird.
Anschließend wurden Prof. Dr. Weber und Herr Uhlik von Andi Auberger (Techbase Regensburg) zu einer Podiumsdiskussion im Rahmen der Vormittagsveranstaltungen begleitet. Beide betonten erneut die Bedeutung von Partnerschaften, um das Beste aus der Innovation in den beiden Regionen herauszuholen. Die menschliche Komponente ist nach Ansicht aller drei Redner von entscheidender Bedeutung – insbesondere die Jugend. Dabei geht es nicht nur um die Gewinnung und Entwicklung von Talenten, sondern auch um deren langfristige Bindung an die Regionen.