Frau Präsidentin, Kolleginnen und Kollegen!
Der demografische Wandel hat viele unterschiedliche Facetten, unabhängig davon, ob wir von einer Kleinstadt in Unterfranken oder vielleicht von einem Stadtquartier in München sprechen. Der demografische Wandel treibt und verstärkt kommunale Entwicklungen und Entwicklungen vor Ort. Für die Fraktion der GRÜNEN sage ich: Der Freistaat wäre gut beraten, alles zu unterstützen, was den so- zialen Zusammenhalt stärkt. Die Mehrgenerationenhäuser stärken den sozialen Zusammenhalt. Daher sollten wir diese stärker unterstützen.
(Beifall bei den GRÜNEN)
Kolleginnen und Kollegen, die Attraktivität einer Region oder einer Stadt wird oft an wirtschaftlicher Prosperität und technischer Infrastruktur gemessen. Egal, ob Stadtquartier oder Kommune im ländlichen Raum, es gibt nur dann eine gute Zukunft, wenn sie den Bedürfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner an sozialer Teilhabe Rechnung tragen, und zwar über alle Generationen hinweg. Für ehrenamtliches Engage- ment und das Miteinander von Jung und Alt braucht es solche Begegnungsräume. Durch das Bundesprogramm Mehrgenerationenhaus, das 2017 die bisheri- gen Aktionsprogramme abgelöst hat, werden solche Orte geschaffen. Das Programm ist bis 2020 angelegt. Auch der Koalitionsvertrag enthält ein Bekenntnis zum Ausbau der Mehrgenerationenhäuser. In der Vergangenheit war die Projektförderung immer nur auf ein Jahr angelegt. Daher hat es keine Planungssicherheit gegeben. Es bleibt zu hoffen, dass die Förderung der Mehrgenerationenhäuser auf Bundesebene langfristig auf solide Beine gestellt wird.
Kolleginnen und Kollegen, unsere Gesellschaft wird älter, sie wird auch bunter. Mehrgenerationenhäuser richten ihre Arbeit flexibel darauf aus, die individuellen Auswirkungen des demografischen Wandels vor Ort bestmöglich zu gestalten. Dabei erreichen sie mit ihren Angeboten gerade auch ansonsten nur schwer erreichbare Zielgruppen. Der Freistaat unterstützt vom demografischen Wandel betroffene und finanzstarke Kommunen im Bereich der Mehrgenerationen- häuser mit einer jährlichen Förderung von derzeit 5.000 Euro. Herr Kollege Vogel, Sie haben vom Mit- nahmeeffekt gesprochen, wenn diese Förderung erhöht werden würde. Auch die 5.000 Euro sind natürlich ein gewisser Mitnahmeeffekt, da es eine Einrichtung ist, die man ansonsten auch betreiben würde. Eine Kommune kommt mit einer Förderung von jährlich 5.000 Euro nicht weit, wenn sie ein Mehr- generationenhaus betreiben möchte.
Wir, die GRÜNEN, halten eine Anhebung der Förderung auf 10.000 Euro für angemessen. Deshalb schließen wir uns dem Antrag der FREIEN WÄHLER an. Gleichzeitig erachten wir es auch als sinnvoll, die Zuwendungsvoraussetzungen zu überprüfen und so anzupassen, dass mehr Kommunen in den Genuss der Förderung gelangen. – Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.
(Beifall bei den GRÜNEN)