Jürgen Mistol wurde vom Gemeinderat Dr. Christian Hartl nach Pentling eingeladen. Auf der Gemeindegrenze zwischen Pentling und Regensburg trafen sie noch Wolfgang Bogie vom VCD, Klaus Wörle vom ADFC und Ingolf Radcke vom Radentscheid Regensburg und besichtigten gemeinsam die örtlichen Fahrradinfrastruktur. Die Tour ging entlang der Augsburgerstraße parallel zu der B16 bis zu dem Kreisverkehr und der Auffahrt in der Nähe des Autobahnkreuzes zur B 93.
Es ist klar geworden, die Infrastruktur wird den Anforderungen der heutigen Zeit, wo viele Menschen das Fahrrad als Verkehrsmittel zur Arbeitnutzen, nicht gerecht. Die befahrenen Wege waren zu eng und für die gemeinsame Nutzung mit Fußgänger*innen vorgehsehen, so dass die Fahrradfahrer*innen nur Schritttempo fahren dürfen. Darüber hinaus waren die Fahrradfahrer*innen im gesamten Straßenverkehr oft nicht priorisiert, müssten häufiger den Autos Vorfahrt geben und es war nicht eindeutig, in welcher Richtung der Fahrradweg weitergeht. Die Situation müsste also übersichtlicher und die Fahrradwegeführung selbsterklärend, gut ausgeschildert bzw. markiert und immer gleich geregelt werden, damit die Einwohner*innen Lust haben aufs Rad um zu steigen und keine Angst haben, mit einer Fußgänger*in oder anderen Fahrradfahrer* zu kollidieren. Das Fahrradfahren müsste für breite Schichten der Gesellschaft eine gute und sichere Alternative zum Autofahren werden, mit der sie Zeit und Geld sparen.
Leider erlaubt es die gesetzliche Lage nicht, diese Situation grundlegend zu verbessern. Die Fahrradwege, die eine umweltfreundliche Mobilität, einen alternativen Berufs- und Freizeitverkehr ermöglichen, müssten über das ganze Jahr nutzbar gemacht werden. Dazu gehört eine ausreichende Breite, das regelmäßige Räumen und ausreichende Beleuchtung. Diese Punkte sind Inhalt des bayernweiten Radentscheid, der nach der Ablehnung eines Antrags der Grünen und SPD im bayerischen Landtag bezüglich Fahrradverkehr, der im Frühjahr als Offensive gestartet wurde. Mit dem Radentscheid soll die Staatsregierung verpflichtet werden, die due Verschleppungsstrategie über die Verkehrswende zu beenden und die Verkehrswende endlich auf die Beine zu stellen. Die Investitionen in die Autoinfrastruktur sollen beschränkt werden und der Fahrradverkehr soll deutlich mehr gefördert werden, aber auch auf der Straße häufiger bevorrechtigt werden. Die Unterschriften werden noch bis Ende Oktober gesammelt und es ist im Anschluss ein Volksbegehren geplant.
Die Grünen und Jürgen Mistol stehen unterstützend hinter dem Radentscheid, damit die Straßensituation überall, auch auf dem Land und auf der Grenze zwischen Land und Stadt, fahrradtauglich wird. Denn wer Infrastruktur für Fahrräder sät, erntet Fahrradverkehr.