Der gesellschaftliche Wandel macht vielen Sportvereinen im Freistaat zu schaffen: Ganztagsschule und eine gewandelte Berufs- und Freizeitwelt knabbern an den wichtigsten Ressourcen: Dem Nachwuchs und ehrenamtlichen Helfern. Auch die Sportstätteninfrastruktur ist vielerorts in die Jahre gekommen. Und oftmals entsprechen althergebrachte Verbandsstrukturen nicht mehr den Bedürfnissen junger Menschen nach Partizipation, Freiheit und Flexibilität. Die Spiel- und Bewegungsbedürfnisse von Kindern und Jugendlichen müssen grundsätzlich stärker berücksichtigt werden. Straßenfußball oder Seilspringen sind auch auf Spielstraßen und Plätzen zu Hause. Durch eine sport- und bewegungsfreundliche Verkehrs- und Stadtpolitik können im öffentlichen Raum Angebote zur körperlichen Betätigung geschaffen werden, die junge Menschen an Sport und damit an Vereine heranbringen. Insbesondere die Verbindung von Schule und Sportverein muss intensiviert werden. Dafür müssen Stundenpläne und schulische Verpflichtungen so gestaltet sein, dass Schülerinnen und Schüler ausreichend an außerschulischen Angeboten partizipieren können, und dafür brauchen wir Aktive im Ehrenamt. Hier braucht es gezielte Maßnahmen, um bürgerschaftliches Engagement zu unterstützen, beispielsweise in Form von Freistellungsansprüchen für ehrenamtliche Tätigkeit. Weil Sportkultur vielfältig und Ausdruck einer lebendigen Gesellschaft ist, sollen Sport- und Bewegungsangebote alle Menschen im Freistaat erreichen, auch Mädchen und Frauen, ältere Menschen, Migrantinnen und Migranten sowie Menschen mit Behinderung. Das tun unsere Vereine heute schon, es bleibt aber Daueraufgabe, immer wieder neue Angebote schaffen, um Menschen in ihrem Lebensalltag, ihren gesundheitlichen und sozialen Bedürfnissen anzusprechen und eine niedrigschwellige Partizipation zu ermöglichen. Auch eSport als digitale Sportbewegung kann etablierten Vereinen gerade bei der Gewinnung jüngerer Mitglieder und der Sicherung der Attraktivität des Vereinslebens neue Impulse geben.