Gemeinsam mit den Regensburger Grünen hat Jürgen Mistol zu einer „wohnungspolitischen Radtour“ eingeladen. Per Radl machten sie sich auf den Weg zu neu entstandenen und in Entstehung begriffenen Wohngebieten im Stadtosten.
„Der Wohnungsbau ist eine große Herausforderung für unsere Stadt“, begrüßte Grünen-Kreisvorsitzender Stefan Christoph die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Radtour. Täglich pendelten über 70.000 Menschen nach Regensburg ein, viele von ihnen würden gerne auch in der Stadt wohnen und von kürzeren Wegen profitieren. „Verkehrssituation und Wohnungsmarkt bedingen sich gegenseitig. Gerade auf dem Wohnungsmarkt hat sich in den vergangenen Jahren aber schon vieles bewegt.“ Aber für einer Entspannung auf dem Wohnungsmarkt müsse man noch viel tun.
Jürgen Mistol bestätigte den großen Handlungsbedarf. "Regensburg ist eine wachsende Stadt, und die Nachfrage nach bezahlbaren Wohnungen übersteigt das Angebot bei weitem. Daher sei es notwendig, möglichst schnell zu bauen, aber eben preisgünstig und auch nachhaltig. Neue Stadtquartiere sollten eine gute Bevölkerungsmischung haben und auch auf die Bauqualität und die Gestaltung des öffentlichen Raums sei großer Wert zu legen. „Die Menschen müssen sich begegnen, sich miteinander austauschen können. Das ist wichtig für ein lebenswertes und lebendiges Stadtviertel.“
Vor der Baugrube am Stobäusplatz erläuterte Jürgen Mistol, dass es hier in den letzten zwanzig Jahren bereits mehrere Anläufe gegeben habe, das verkehrsumtoste Areal zu bebauen. Nun sei es den aktuellen Investoren gelungen, eine wirtschaftliche Lösung mit zwei Hotels, Einzelhandel und 100 Wohnungen zu konzipieren, die auch ein positives Votum vom Gestaltungsbeirat erhalten hat.
Im Marina-Quartier, in das 2015 die ersten Bewohnerinnen und Bewohner eingezogen waren, wies er darauf hin, dass es nicht zwingend schneller gehe, wenn ein Investor das Areal entwickle. Besser sei es, die Stadt selber behält oder erwirbt die Grundstücke, entwickelt nach ihren Vorstellungen und vergibt die Grundstücke dann an diejenigen Bauwerber, die das beste Konzept präsentieren.
Das Candis-Gelände, dem nächste Stopp der grünen Radl-Gruppe, war das erste Stadtquartier, bei dem die vom Stadtrat beschlossene Quote für öffentlich geförderten Wohnraum umgesetzt werden musste. Hier haben nun rund 1.500 Menschen eine Wohnung gefunden und auch noch 100 neue Arbeitsplätze sind hier entstanden. Dem designierten Bundestagskandidaten Stefan Schmidt fiel auf, dass der Anteil neuer Häuser mit Photovoltaikanlagen rückläufig sei und machte hierfür die deutlich abgesenkten Einspeisevergütungen verantwortlich. "Gerade im Rahmen von Neubauten wäre die Eigengewinnung von Strom eine feine Sache.", machte er deutich.
An der Plato-Wild-Straße/Ecke Daimlerstraße stellte Jürgen Mistol das neueste Projekt der Stadtbau GmbH vor, bei der etwa jeder zehnte Regensburger wohnt. Unter anderem über das staatliche Modellvorhaben ‚Innerstädtische Wohnquartiere’ wurden hier im vergangenen Jahr preisgünstige Wohnungen vor allem für Familien realisiert. „Hier sind qualitativ hochwertige Häuser entstanden, und die Freibereiche versprechen eine gute Aufenthaltsqualität.
Der Höhepunkt der wohnungspolitischen Radltour war das Gebiet der ehemaligen Nibelungenkaserne, die 2011 von der Stadt erworben werden konnte. Jürgen Mistol: „Hier zeigt sich, wie sinnvoll es ist, wenn die Stadt selber ein Areal beplant.“ In kurzer Zeit sei es gelungen, die berufliche Oberschule sowie den TechCampus anzusiedeln, aber auch Flächen für etwa 800 Wohnungen zu entwickeln. Und das beste sei: „Die großen zusammenhängenden Grünflächen und viele der mächtigen Bäume werden erhalten. Das wird der grünste Stadtteil, der in den letzten Jahrzehnten neu in Regensburg entstanden ist“, so Jürgen Mistol abschließend.