In einer Schriftlichen Anfrage an die Bayerische Staatsregierung (siehe unten) erkundigte sich Jürgen Mistol, stellvertretender Vorsitzender der Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/Die Grünen, zur aktuellen Situation und Zukunft des Biotopverbunds „Grünes Band“ in Bayern und speziell im oberpfälzisch-tschechischen Grenzgebiet. „Die Antwort aus dem Umweltministerium macht einmal mehr das mangelnde Engagement der Staatsregierung für den Naturschutz in Bayern deutlich“, kritisiert Jürgen Mistol.
Die CSU-Staatsregierung zeigt beim Naturschutzprojekt „Grünes Band“ keinerlei Initiativbereitschaft, den Erhalt des in Deutschland und Europa einzigartigen Naturstreifens in Form eines breiten und geschützten Biotopverbundsystems zu garantieren und voranzutreiben. „Dabei macht der Bund Naturschutz seit Jahren nicht nur auf den Naturreichtum, sondern auch auf das umfassende Schutzbedürfnis des Landschaftsraums über den ehemaligen „Todesstreifen“ hinaus aufmerksam und fordert zu Recht entsprechende Maßnahmen seitens der Staatsregierung“, rekapituliert Jürgen Mistol die Situation um das „Grüne Band“. Der Freistaat Thüringen etwa hat in diesem Sinne beschlossen, das „Grüne Band“ dort bis 2018 als nationales Naturmonument auszuweisen. Auch im Nachbarland Tschechien sind die naturnahen Flächen des Grünen Bandes bereits mit 94 % geschützt.
Dennoch hält die Bayerische Staatsregierung nichts von einer Ausweisung von weiteren Schutzgebieten, die das „Grüne Band“ auch im Freistaat zu einem breiten, naturbelassenen Landschaftskorridor machen würde. „Wie schon bei der Elektrifizierung der grenzüberschreitenden Bahnlinie sind wir auch im Naturschutz gegenüber Tschechien klar hinterher“, kritisiert Mistol, der sich für eine gute Zusammenarbeit auf allen Gebieten zwischen Bayern und der Tschechischen Republik engagiert. „Die Halbherzigkeit und vor allem der Minimalismus, mit dem die Staatsregierung das Thema „Grünes Band“ in Bayern handhabt, spiegelt ihr deutliches Desinteresse am Schutz unserer Natur in Bayern wider. Eine solche Einstellung ist verantwortungslos und gefährdet die Sicherung unserer natürlichen Lebensgrundlagen“, so Jürgen Mistol.