Oberpfälzer Lehrertag

Grußwort Jürgen Mistol zum Oberpfälzer Lehrertag

Inklusion ist Aufgabe aller Schulen. Dieser Aufgabe sollen sich nach und nach alle Schulen stellen, um so das individuelle Menschenrecht auf inklusive Bildung garantieren zu können. Dass sich alle Schulen die Inklusion auch tatsächliche zur Aufgabe machen und dass den Ansprüchen aus dem Übereinkommen der Vereinten Nationen zum Schutz der Rechte von Menschen mit Beeinträchtigungen im Freistaat Bayern Rechnung getragen werden kann, muss sich die Bildungslandschaft in Bayern verändern. Die Grünen setzen sich auch in dieser Legislaturperiode konsequent für eine Weiterentwicklung des gemeinsamen Unterrichts von behinderten und nicht behinderten Kindern und Jugendlichen ein.

Lehreraus- und Fortbildung

 Die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention ist schulpolitisch eine der größten Herausforderung der nächsten Jahre. Es stellt sich die Aufgabe, Lehrkräfte so zu qualifizieren, dass sie diese Herausforderung bewältigen und befördern können. Die vor kurzem in Kraft getretene Änderung der Lehramtsprüfungsordnung reicht bei weitem nicht aus, um Lehrkräfte in Bayern angemessen auf die Aufgabe eines inklusiven Unterrichts und einer inklusiven Schulentwicklung aller allgemeinbildenden Schulen vorzubereiten. Nicht nur die ZALS Sonderpädagogen muss den Anforderungen der Inklusion angepasst werden, sondern alle Lehramtsstudiengänge in Bayern müssen geändert werden.

1. Zu allen Lehramtsstudiengängen gehört eine Grundbildung zu Fragen der Inklusion.
2.  Die Lehrkräfte brauchen gute praxisorientierte Fortbildungen, die sie auf die hohen Anforderungen vorbereiten, anstatt kurzer Infoveranstaltungen, die als Fortbildung deklariert werden.

Eine Schule die inklusiv arbeiten soll, braucht Lehrkräfte, die alle Kinder individuell fördern können. Das bedeutet bessere Fähigkeiten im Umgang mit der Heterogenität der Schülerschaft, es braucht zusätzlich Kompetenz für sonderpädagogische Förderbedarfe sowie ein Grundverständnis von inklusiver Pädagogik.

Deshalb forderten die Grünen am 28. November 2013 die Staatsregierung in einem Antrag (17/142) auf,  in einem übergeordneten Konzept zur Inklusion, das Bayerische Lehrerbildungsgesetz (BayLBG) anzupassen und ein Sonder-Fortbildungsprogramm Inklusion einzurichten.

Unterstützung für Schulen und Sachaufwandsträger

 Schulische Inklusion ist eine pädagogische Herausforderung auf hohem Niveau und bedeutet, dass allen Menschen die gleichen Möglichkeiten offen stehen, an qualitativ hochwertiger Bildung teilzuhaben und ihre Potenziale zu entwickeln. Dafür müssen die Ressourcen von Anfang an stimmen. Deshalb war und ist Inklusion ein Schwerpunkt unseres Bildungshaushaltes.

Die Grünen wollen mehr Lehrerinnen- bzw. Lehrerstellen:

• für eine zügige Aufstockung der Stellen für Sonderpädagogik an Regelschulen,
• für mehr Stunden für die Lehrkräfte an der Regelschule,
• um kleinere Klassen zu bilden
• für eine gezielte individuelle Förderung
• für die Zusammenarbeit mit den Sonderpädagoginnen und -pädagogen im Kollegium
• für Zweitlehrkräfte
• für eine wesentlich bessere Ausstattung des Mobilen sonderpädagogischen Dienstes.

 Für die vielfältigen Mehrkosten bei Schulbau, Schulumbau und Schüler- und Schülerinnenbeförderung sollen den Kommunen Mittel des Landes zugewiesen werden.