Ohne organisierte Interessenvertretung ist Politik für eine Gesellschaft, die aus vielen komplexen Teilsystemen besteht, unmöglich. Im deutschen politischen System wurde unter anderem mit den, staatlich beauftragten, Kammern versucht ein möglichst effektives Zusammenwirken mit beispielsweise Industrie und Handel zu gewährleisten.
So reflektierte Jürgen Mistol am 27. März 2017 für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der IHK der Oberpfalz/ Kelheim in Regensburg seine Perspektive auf die derzeitige Situation der wirtschaftlichen Interessenvertretung auf der Landesebene und auf regionaler Ebene.
Jürgen Mistol sprach zum Beispiel die Effektivität verschiedener Instrumente der Interessenvertretung an: Immer noch und vor allem heute sei, aufgrund der großen Informationsmengen die Abgeordnete bewältigen müssten, im persönlichen Gespräch die offenste und konstruktivste Kommunikation möglich und so, situations- und themenbedingt, der schriftlichen Information, beispielsweise über Newsletter, vorzuziehen.
Ein anderes Thema auch wie speziell kleine Fraktionen, mit sehr begrenztem Mitarbeiterstab, schnell an fundierte Informationen kommen könnten und welche Rolle die Interessenvertreter dabei spielten.
Am Ende des Dialogs mit den Workshopteilnehmerinnen und -teilnehmer stellte Jürgen Mistol heraus, dass es zwischen IHK und Grünen, die inzwischen bei allen Politikbereichen breit aufgestellt seien, durchaus gemeinsame Themen und Ziele gäbe. Dies zeige sich zum Beispiel in den Bereichen Wohnen und Mobilität oder bei der prekären Situation afghanischer Geflüchteter, die, trotz Integration in den Arbeitsmarkt, Abschiebung befürchten müssen.
Man - die IHK und die grüne Landespolitik - müsse sich in Zukunft für mögliche Kooperation besser auf dem Schirm haben, so das Resümee der gelungen Veranstaltung.