Pressemitteilung
Unter Führung von Jörg Skriebeleit, Leiter der Gedenkstätte Flossenbürg, machten sich die Grünen Landtagsabgeordneten Claudia Stamm und Jürgen Mistol ein Bild von den Gedenkstätten in Hersbruck und Happurg.
Nach einem gemeinsamen Besuch der beiden Abgeordneten in Flossenbürg entstand die Idee, die Gedenkstätten in Hersbruck und Happurg zu besichtigen. Diese beiden Orten ermöglichen mit innovativen Konzepten eine moderne Erinnerungskultur. Claudia Stamm sagt dazu: „Erinnerungsarbeit ist mir seit meinem Austausch als Schülerin mit Israel schon immer ein großes Anliegen!“ Der Oberpfälzer Abgeordnete Jürgen Mistol ist allein wegen des Konzentrationslagers Flossenbürg mit der Erinnerungsarbeit vertraut und deshalb überzeugt: "Gedenkkultur ist nichts Statisches. Gedenken muss immer wieder neu interpretiert werden."'.
Happurgs Bürgermeister Bernd Bogner berichtete über den Werdegang des Projektes bis zu den Stelen am Südring: Mehrere Pläne und Orte waren angedacht und wurden wieder verworfen. Der jetzige Standort ist für Busse erreichbar, sogar Wanderer erfahren im Vorbeikommen etwas über die Geschichte des Berges, in den 1944 und 1945 die Doggerstollen getrieben wurden. Claudia Stamm war erstaunt von der Weite der „Sichtachse“ nach Hersbruck und konnte ermessen, welche Strapazen selbst der Fußmarsch für die Häftlinge bedeutet haben muss. „Diese schrecklichen Erinnerungen für alle Generationen wachzuhalten und gerade in schwierigeren Zeiten mahnend zu bedenken, dass es nie wieder so weit kommen darf und dass wir selbst es in der Hand haben, die Welt gerecht zu gestalten, halte ich für äußerst wichtig“, so die Abgeordnete.
Der große Bohrhammer und die authentischen Berichte aus der sprechenden Vitrine beeindrucken auch immer wieder die lokalen Grünen aus Hersbruck und Happurg: Ulrike Eyrich, Ferdinand Rosenbauer und Christian Puppa begleiteten die Landtagsmitglieder.
Im dunklen Trapez in Hersbruck erklärte Jörg Skriebeleit von der Gedenkstätte Flossenbürg die Verbindung zwischen dem aktuellen Panoramablick und den Bildern aus der Vergangenheit sowie die unzähligen, auftauchenden und wieder verschwindenden Namen der Häftlinge; nur wenige haben eine Geschichte. Gerade bei der jungen Generation findet diese ungewöhnliche Art des Gedenkens viel Beachtung. Die Gäste aus dem Landtag empfanden, dass die nahegelegene Skulptur von Vittore Bocchetta das Nachdenken noch einmal intensivierte.