Städtepartnerschaft trifft Sicherheitsspolitik

In der Oberpfalz, zwischen Grafenwöhr und Vilseck, befindet sich einer der größte Truppenübungsplätze der US-Armee außerhalb der USA. Er wird vor allem für die Ausbildung von US-amerikanischen und weiteren NATO-Truppen genutzt – und seit einigen Jahren auch für die Ausbildung ukrainischer Streitkräfte, unterstützt durch deutsche Partner. Der Standort ist damit ein bedeutender sicherheitspolitischer Knotenpunkt mitten in Bayern.

Gerade in Zeiten internationaler Spannungen ist der Austausch mit unseren Partnerländern und die Pflege regionaler wie europäischer Beziehungen von zentraler Bedeutung. Umso mehr freute sich Jürgen Mistol, dass auf seine Initiative hin eine Delegation aus unserer tschechischen Partnerstadt Pilsen den Truppenübungsplatz besuchen konnte. Angeführt wurde die Gruppe vom Referenten für Sicherheit und Kriminalprävention der Stadt Pilsen, Ing. Bc. Tomáš Kotora.

Trotz des aktuellen Shutdowns in den USA, der sich auch auf die Arbeit in Grafenwöhr auswirkt, ermöglichte Susanne Bartsch, Leiterin des Public Affairs Office der Garrison Bavaria, mit Unterstützung der Bundeswehr eine eindrucksvolle Besichtigung des weitläufigen Übungsgeländes. Dazu gehörte auch ein Besuch der Schießbahnen sowie der Netzaberg Housing Area – einem Wohnkomplex mit 832 Häusern, der seit 2006 rund 3600 US-Soldaten und ihre Familien beherbergt. Schulen, Kirchen und weitere Infrastruktur machen Netzaberg zu einem zentralen Element der US-amerikanischen Präsenz in der Region.

Ein aktuelles Thema, das auch in den Gesprächen eine wichtige Rolle spielte, war der Umgang mit der zunehmenden Bedrohung durch Drohnen und die damit verbundenen Schutzmaßnahmen – sowohl im militärischen als auch im zivilen Bereich.

Der Austausch mit der Delegation aus Pilsen hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig der grenzüberschreitende Dialog und die gemeinsame sicherheitspolitische Verantwortung in Europa sind. Gerade in herausfordernden Zeiten brauchen wir stabile Partnerschaften, gegenseitiges Verständnis – und persönliche Begegnungen, die Vertrauen schaffen.