Gemeinsam mit den Oberpfälzer Grünen ging es zum politischen Frühschoppen am Gillamoos in Abensberg. Dort sprachen die Grünen Spitzenkandidaten Ludwig Hartmann, Katharina Schulze und Cem Özdemir im voll besetzten Weinzelt.
Ludwig Hartmann eröffnete seine Rede mit der Aufforderung, die Mehrheitsregierung der CSU am 14. Oktober zu beenden. Mit den Themen Artensterben, nachhaltige Landwirtschaft, Energiewende und Kinderarmut will er dafür sorgen, dass aus Umfragewerten Wahlergebnisse werden.
Das Artensterben erreiche derzeit Ausmaße wie zur Zeit des Aussterbens der Dinosaurier, deshalb fordert er eine umweltfreundliche Landwirtschaft ohne Glyphosat und andere Insekten- und Pflanzengifte. Unsere Natur und Artenvielfalt stehe nicht mehr länger für Bayer und Monsanto zum Verkauf!
Um der Globalen Erwärmung entgegenzuwirken, fordert er dazu auf, die Kohlekraftwerke abzuschalten, und dafür die Windenergie in Bayern auszubauen, nach dem Vorbild Baden-Württemberg. Es wäre Zeit zu handeln und nicht länger zu forschen und die Folgen des Klimawandels zu dokumentieren, wie dies die CSU bisher getan habe.
Als Vater eines dreijährigen Sohnes erfährt er immer wieder, wie viele Eltern am Monatsende finanziell zu kämpfen haben. Es sei eine Schande, dass in so einem reichen Land wie Deutschland dennoch Kinder in Armut leben müssen. Für sie führt meist das ganze Leben lang kein Weg aus ihr heraus – umso wichtiger sei der Bildungszugang für alle, unabhängig von Vermögen und Herkunft.
Katharina Schulze betont die Wichtigkeit eines funktionierenden Rechtsstaates und fordert mehr Polizisten, statt abschottender Grenzpolizei, sowie IT-Spezialisten, anstatt 200 Pferde. Es mache sie jedes Mal wütend, wenn sie erfahre, dass Polizisten angegriffen und bei Ihrer Arbeit behindert werden, oder bei einem Unfall keine Rettungsgasse gebildet wurde. Es müssten diejenigen besser geschützt werden, die uns und unsere Demokratie schützen.
Zu den Ausschreitungen in Chemnitz habe Seehofer sich zu spät und zu leise geäußert, anders als man es sonst von ihm kenne. Sie erwarte jedoch eine unmissverständliche Haltung gegen Fremdenfeindlichkeit und möchte für eine Politik stehen, die Mut gibt anstatt Angst zu machen.
Seit 100 Jahren gibt es das Frauenwahlrecht. Doch selbst jetzt sind Frauen noch nicht gleichberechtigt, es müsse eine bessere Bezahlung für Hebammen und Krankenpflegerinnen geben, sowie gleiche Chancen auf Spitzenpositionen, gleiche Löhne und gleiche Rechte.
Kritik gibt es am von der SPD geleiteten Außenministerium: Die Abschiebungen nach Afghanistan seien nicht vereinbar mit der Botschaft Christi und der Nächstenliebe. Afghanistan sei kein sicheres Herkunftsland! Außerdem fordert Katharina Schulze ein Einwanderungsgesetz, sowie dringend die Aufhebung des Arbeitsverbots für Geflüchtete.
Europa sei ein Geschenk das es ermöglicht, in ganz Europa leben zu können und das lasse sie sich nicht von Söder kaputt machen. Themen wie die Klimakrise, die Bekämpfung der Fluchtursachen, sowie den internationalen Terrorismus können nicht alleine erfüllt werden.
Man könne sein Land nicht bessermeckern, man müsse selbst etwas tun. Darum ruft sie dazu auf, am 14. Oktober beide Kreuze bei Grün zu machen.
Warum die Grünen die bessere Wahl sind als die CSU, legt Cem Özdemir in seiner satirischen Rede humorvoll und unterhaltsam dar. Er fasst zusammen, wie Seehofer sich in Berlin zum Horst gemacht hat, dass Markus Söder und Alexander Dobrindt mehr eine Blamage für den Freistaat sind als würdige Repräsentanten. Doch am Ende sind sie trotzdem Kollegen, mit denen man sich gegen den wahren Feind verbünden muss, der weiter rechts zu finden ist: Die AfD. Er plädiert dafür, der Fremdenfeindlichkeit und dem Antisemitismus geschlossen entgegenzutreten, damit diese in Deutschland nie wieder eine Chance haben. Die Wahl soll eine Botschaft weit über die Landesgrenzen an Europa werden, dass der Populismus in Bayern keine Chance hat!