Mit einem bewegenden Gedenkakt im tschechischen Theresienstadt hat eine Delegation des Bayerischen Landtags gemeinsam mit dem Parlament Tschechiens und der Föderation der Jüdischen Gemeinden der Tschechischen Republik die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft geehrt. Am 27. Januar 2017, dem internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, wurde im ehemaligen Ghetto und Konzentrationslager Theresienstadt der Verfolgten, Gequälten und Toten des Nazi-Terrors erstmals länderübergreifend gedacht.
Am Vormittag fand die Gedenkfeier der Föderation der Jüdischen Gemeinden im tschechischen Senat statt. Dabei machte die Landtagspräsidentin Barbara Stamm in ihrem Grußwort die besondere Bedeutung dieses Tages deutlich: „Ich bedanke mich, dass wir hier bei Ihnen zu Gast sein dürfen. Ich weiß, dass es vielen von Ihnen auch Überwindung gekostet hat, denn ihre Heimat hat unter den Verbrechen der Nationalsozialisten früh und ganz besonders gelitten. Seien sie versichert: Der Bayerische Landtag ist sich dieser großen Geste der Versöhnung sehr bewusst. Wir wissen sie mit ganzem Herzen zu schätzen.“
Anschließend legten Bayern und Tschechen in Leitmeritz, einem ehemaligen Außenlager des KZ-Flossenbürg, Kränze für die gut 4500 Menschen nieder, die dort den Tod gefunden haben. Insgesamt waren rund 18.000 Menschen als Zwangsarbeiter in Leitmeritz eingesetzt, um in unterirdischen Produktionsstätten Rüstungsgüter zu bauen.
Am Vorabend gedachten Tschechen und Bayern gemeinsam anlässlich des Tages der Opfer des Nationalsozialismus in der Deutschen Botschaft in Prag. Und der Fotograf Stefan Hanke gibt den Überlebenden ein Gesicht - eine bemerkenswerte Ausstellung mit bewegenden Fotos!