Jürgen Mistol war auf "Energietour" im Landkreis Tirschenreuth unterwegs. Im Bürgerwindpark traff er gemeinsam mit den Tirschenreuther Grünen den Geschäftsführer Thomas Strauß. Mehrere Windkraftanlagen stehen im Bürgerwindpark Ellenfeld, sie sind eine riesige Chance für die Region. Nur sechs Monate dauerte die Bauphase, dann waren die Windräder aufgestellt. Allerdings gingen der kurzen Bauzeit sechs lange Jahre Planung voraus. Hintergrund dafür war auch der eine oder anderen Rechtsstreit, der den Baubeginn verzögerte. Die schnelle Finanzierung durch Menschen aus der Region zeigt jedoch die Akzeptanz solcher Projekte vor Ort. Noch weitere solche Anlagen sollten in Zukunft entstehen. Zumal der Standort dafür ist optimal mit einer mittleren Windgeschwindigkeit von sieben Metern pro Sekunde ähnlich wie in den Offshore-Parks in Norddeutschland. Klar ist, Bayern braucht Windenergie, das ist die Zukunft. Die Bayerische Staatsregierung hat dies allerdings noch nicht erkannt mit ihrer geplanten "10 H" Regelung. Durch die Windkraftanlagen haben die Kommunen Gewerbesteuereinnahmen, alleine in diesem Jahr erhielt Bärnau 17 000 Euro an Gewerbesteuern. Und dieser Betrag wird im Lauf der Jahre noch weiter steigen.
Auf der anschließenden Wanderung zum Aussichtsturm Rabenberg/Havran in Tschechien hatte man einen schönen Blick auf die Gemeinde Ellenfeld und von Landschaftsverschandelung durch Windräder war nicht zu spüren, die Anlagen waren kaum zu sehen im Landschaftsbild.
Das Unternehmen SM-Energy von Markus Sporrer stand als nächstes auf dem Programm. Es bietet Beratung, Planung, Realisierung und Effizienzsteigerung von Biogas-, Photovoltaik- und Windkraftanlagen verschrieben. Beeindruckend war die Forschungsarbeit im eigenen Firmenlabor, wo alternative Anbaupflanzen für den Vergärungsprozess ausgetestet werden, und von einer Eigenentwicklung, dem "Hybrid-SEPPplus", einem schlüsselfertigen Hybrid-Kleinkraftwerk zur Vergärung von Gülle und organischen Roh- sowie Reststoffen. In Kemnath wurde dann Anlage aus der Planung besichtigt: die Biogasanlage der Bioenergiegenossenschaft Kemnather Land. Sachkundige Erläuterungen zum Betrieb der Anlage, der Nutzung und der Energieeffizienz gab Vorsitzender Ely Eibisch. Er erläuterte, dass mit der Wärme nicht nur die Firma Ponnath versorgt werde, sondern auch das Kemnather Schulzentrum samt Hallenbad.
Bei der Veranstaltung zum Thema "Fracking - nein danke!" mit Vortrag durch Werner Schubert und der Diskussion mit Jürgen Mistol wurde schnell klar, das die umstrittene Technik auch in Kemnath nicht willkommen ist. Aktiver Widerstand wird angekündigt und das ist auch richtig so. Denn vielfältige Gefahren birgt diese Technik, wie im Vortrag von Werner Schubert deutlich wurde. In der Fracking-Flüssigkeit sind giftige, gesundheitsgefährdende und gefährliche Chemikalien enthalten. Die Folgen von Fracking können verheerend sein: Trinkwasser- und Grundwasserverunreinigungen, seismische Ereignisse wie leichte Beben, Berghebungen- und -senkungen sowie einen unkontrollierten Gasaufstieg. Entsprechende Vorfälle habe es nicht nur in den USA gegeben, sondern auch schon in der Bundesrepublik. Für weitergehende Informationen verwies Schubert auf die Studie der Heinrich-Böll-Stiftung "Ressourcenschwindel Schiefergas".