Verkehrspolitik ist ein zentrales Umwelt- und Energiethema: Immerhin gehen zwischen 30 und 40 Prozent des Energieverbrauchs, aber auch der CO2-Belastung in Bayern auf das Konto des Verkehrs. Deswegen ist die Verkehrspolitik für die Grüne von Haus aus ein sehr wichtiges Thema.
Das Rückgrat des ÖPNV, der Schülerverkehr wird trotz verkorkster Schulpolitik in Bayernin der Tendenz zunehmend weniger. Gleichzeitig nimmt der Anteil der älteren Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung zu, die Siedlungsdichte hingegen ab. Dies alles führt dazu, dass der ÖPNV-Betrieb wirtschaftlich immer unrentabler wird.
Wissen muss man aber auch, dass schon heute neun Prozent der Haushalte im ländlichen Raum über keinen Pkw verfügen und dies meist aus Alters- aber auch aus Kostengründen. Lebensmittel- und Bekleidungsgeschäfte, Bank- und Postfilialen haben sich vielfach aus Ortszentren der Gemeinden zurückgezogen. Die flächendeckende Arztversorgung nimmt ab. Der Handlungsbedarf nimmt zu.
Der ÖPNV im ländlichen Raum muss flexibler werden. Wir brauchen mehr Bedienformen wie Bürgerbusse, Anruf-Sammeltaxen oder Carsharing. Zudem muss die kombinierte Nutzung von Fahrrad und ÖPNV verbessert werden. Wir brauchen Mobilitätskonzepte, die alle Verkehrsarten aufeinander abstimmt.
Es darf nicht an den Bedürfnissen der ländlichen Bevölkerung vorbeigeplant werden. Ältere Menschen müssen als Zielgruppe erkannt und besonders angesprochen werden. Gerade für sie sind den Prinzipien Nähe zu den Haltestellen, Verständlichkeit und Barrierefreiheit besonderes Augenmerk zu widmen. Außerdem müssen wir mehr Angebote der Grundversorgung zu den Nachfragern bringen.
Um vor Ort gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern planen zu können, wollen die Grünen, dass beim ÖPNV mehr Kompetenzen auf die Kommunen verlagert werden.
„Aufbruch Bayern“ kann man beim Unterhalt für die Straßen tatsächlich wörtlich nehmen. Denn es bröckelt an allen Ecken und Enden, weil für Investitionen in den Bestand viel zu wenig Geld da ist.
Gut zwei Drittel der Finanzmittel im Verkehrsbereich fließen aktuell in den Straßenbau. Weniger als ein Drittel in den ÖPNV und andere umweltfreundliche Verkehrsarten.