Es fanden nicht nur in Regensburg, sondern in ganz Bayern Demonstrationen zur Unterstützung der Hebammen statt. In München, Augsburg, Kempten und Regensburg demonstrierten Menschen wegen der Arbeitsbedingungen und möglichen Einkommensverluste für Beleghebammen angesichts des Schiedsspruchs vom 2. April 2025 zum neuen Hebammenhilfevertrag §134a, SGB V.
Auf der Demonstration in Regensburg betonten die Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer, die Bundestagsabgeordnete Dr. Carolin Wagner (SPD), Jürgen Mistol und Laura Weber neben die Präsidentin des Deutschen Hebammenverbandes, Ulrike Geppert-Orthofer, in ihren Redebeiträgen die Bedeutung der Arbeit der Hebammen und damit auch die Wichtigkeit der Solidarität, um den Hebammen Gehör zu verschaffen und ihre Interessen gut zu vertreten.
In seinem Grußwort hob Mistol die Bedeutung der Arbeit der Beleghebammen hervor. Er betonte, wie stolz und dankbar er sei, an einer so wichtigen Aktion teilzunehmen und ein starkes Zeichen der Unterstützung für die Geburtshilfe zu setzen. Der neue Hebammenhilfevertrag und die damit verbundenen Einkommensverluste von bis zu rund 30%, die am 1. November 2025 in Kraft treten sollen, stellt die Existenz des Berufsstandes in Frage, so Mistol weiter. Und das in einem so wichtigen Beruf, der kompetente, verantwortungsvolle und einfühlsame Fachkräfte erfordert, sei nicht hinnehmbar.
100-prozentige Verantwortung müsse auch mit 100-prozentiger Entlohnung anerkannt werden. Alles andere wäre eine Beleidigung – nicht nur für die Beleghebammen selbst, sondern auch für Schwangere, Mütter und Neugeborene. Mistol betonte auch die langjährige Position und Unterstützung der Grünen in diesem Bereich sowie die Notwendigkeit, dass die Bayerische Staatsregierung konkrete Schritte zur Lösung dieses Problems unternimmt. Er zitierte die Vorsitzende der Landtagsfraktion der Grünen, Katharina Schulze: „Wieder einmal zahlen Frauen den Preis – und das gleich doppelt! Das Belegsystem muss gefördert und darf nicht bestraft werden.“