Rede Jürgen Mistol
Grandios, dass wieder ein CSD in Cham stattfand. Sichtbarkeit ist für die queere Community in vielerlei Hinsicht so wichtig. Nach innen: Denn Menschen brauchen Vorbilder, sie müssen sehen und erfahren dürfen, ich als schwuler Mann, als lesbische Frau, als Transperson oder wer sich auch immer der queeren Community zugehörig fühlt, ich bin nicht allein auf dieser Welt.
Und auch nach außen: Es gibt uns nicht nur in Berlin, in München oder Regensburg. Es gibt uns in Cham, in Roding, Bad Kötzting und Waldmünchen. Es gibt uns auch in Michelsneukirchen, Treffelstein oder Lohberg. Es gibt uns am Arbeitsplatz, bei der Freiwilligen Feuerwehr oder im Sportverein vor Ort. Was ich damit sagen will: Wir sind Teil dieser Gesellschaft, nicht irgendwo am Rand, sondern mittendrin, und das ist gut so.
Gerade in Zeiten wie heute, in denen die Julia Klöckners dieser Republik meinen, die Regenbogenfahne aus dem Bundestag verbannen zu müssen, und die Viktor Orbans dieser Welt glauben, den CSD in Budapest verbieten zu müssen, ist es umso wichtiger, unsere Demokratie, unsere Freiheit zu verteidigen. Und das tun wir heute, hier in Cham, am CSD.
Ich bin zuversichtlich: Wahrheit und Liebe werden siegen über Lüge und Hass. Danke dass ihr alle dabei seid! Danke an diejenigen, die den CSD organisieren. Danke an die Grünen im Landkreis Cham, die mit einem wunderbaren Infostand präsent waren, und an unsere grüne Bezirksvorsitzende Madeleine Schneider, die wie ich aus Regensburg angereist war. Und danke an alle, die im Alltag die Fahne der Demokratie, der Freiheit, der Vielfalt und der Selbstbestimmung hochhalten. Ich wünsche uns allen einen wunderbaren CSD hier in Cham!“