Der Grünen-Landtagsabgeordnete Jürgen Mistol lässt nicht locker. Der Ausbau der Schienenverkehrsverbindungen nach Tschechien ist für ihn ein zentrales Thema der tschechisch-bayerischen Beziehungen: „Lange Zeit hat die Bayerische Staatsregierung den Ausbau sehr stiefmütterlich behandelt, langsam kommt Bewegung in die Sache. Ich hoffe, dass es nicht wieder nur Ankündigungen sind, sondern endlich Taten folgen." In seiner aktuellen Anfrage an die Staatsregierung wird allerdings deutlich, dass die Strecke Nürnberg – Prag über Amberg und Schwandorf auf das Abstellgleis geschoben zu werden droht. „Das geht natürlich nicht, ich fordere den Ausbau dieser Strecke genauso prioritär zu behandeln wie den Ausbau von Nürnberg über Marktredwitz nach Prag und den Ausbau der Strecke über Regensburg nach Prag", so Mistol. Der Oberpfälzer Abgeordnete hat sich immer wieder für den Ausbau aller drei Strecken stark gemacht. So setzte er sich bei dem letzten Landtagsdialog mit dem Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn AG für den Freistaat Bayern, Klaus-Dieter Josel, für den Ausbau der Strecke Nürnberg - Amberg – Schwandorf ein. Herr Josel bestätigt ihm, dass diese Strecke eine hohe Priorität für die Bahn hat. "Dass der für Verkehr zuständige Staatsminister Joachim Herrmann viele Ideen zum Ausbau der Schienenstrecken hat, was Fahrtzeit und Fahrzeuge betrifft, war in der Presse schon zu lesen", so Jürgen Mistol, "allerdings zeigt die Antwort auf die Anfrage, dass es für konkrete Aussagen zu Fahrzeiten oder Wagenmaterial, wie es der Minister getan hat, noch viel zu früh ist." Auf tschechischer Seite habe man viele der Hausaufgaben längst erledigt und schon lange die Dringlichkeit des Ausbaus der Verkehrsverbindungen erkannt, wie aktuell beim Besuch von Jürgen Mistol und seiner Kolleginnen und Kollegen des Europaausschusses in Prag, wo die Delegation den tschechische Vize-Außenminister Ivo Šrámek traf, wieder deutlich wurde. Mistol: "Langsam kommt jedoch der Zug auch auf bayerischer Seite ins Rollen. Es ist erfreulich, dass der Freistaat jetzt Landesmittel für die Planung der Bahnstrecken bereitstellt, sozusagen in Vorleistung geht. „Das finde ich gut, denn durch dieses Engagement kann der Ausbau befördert werden, aber dann bitte für alle Strecken, auch für die über Amberg“, so Jürgen Mistol.