Warum nicht auch mal einen Parkplatz eines Super- oder Discounter-Marktes überbauen? Die Fläche ist bereits versiegelt und der darüberlegende Raum könnte als Wohnraum genutzt werden ohne neue Flächen zu verbrauchen. Diese Aussage machte Jürgen Mistol in der Kreisversammlung der Landkreis-Grünen, die sich in ihrer Kreisversammlung mit dem Thema Flächenfraß und Wohnraummangel befassten. MDL Jürgen Mistol aus Regensburg, Sprecher für Kommunales und Wohnen der Grünen im Landtag, war als Referent geladen.
„Für Krankenschwestern, Kindergärtnerinnen und Handwerker wird es schwieriger bezahlbaren Wohnraum zu bekommen, insbesondere je näher sie bei den großen Städte wie z.B. in Augsburg Wohnungen suchen. Wir Grüne stehen in dem Konflikt: Wir wollen sparsam mit der Fläche umgehen, gleichzeitig aber spüren wir den sozialen Druck neuen bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.“
Eine Lösung würde sich anbieten, wenn der Geschoßbau der klassischen Einfamilienhaussiedlung vorgezogen wird. Dies würde z.B. auch die Anbindung an den ÖPNV erleichtern und die Abhängigkeit vom Auto verringern. Bei einer dichteren Bebauung ist die Voraussetzung, dass die Freiflächen eine Aufenthalts- sowie einer ökologische Qualität haben. Je dichter man baut, desto größer ist die Herausforderung an die Planung.
Der „Wohnungspakt Bayern“ der Bayerischen Staatsregierung soll bis 2019 28.000 neue Wohnungen schaffen, sowohl für Flüchtlinge als auch für einheimische Wohnungssuchende.
Dies würde gerade mal 10% des Bedarfs decken.
Man sollte sich erinnern, zur Zeit der Wende mit dem Zuzug aus der ehemaligen DDR, der Aussiedler und den Flüchtling vom Balkan wurden 120.000 Wohnungen geschaffen. Damals wurden viele privat finanzierte Wohnungen gebaut, weil es ein degressives Abschreibungsrecht für Privatanleger gab, das inzwischen abgeschafft wurde. Mistol meint, ohne solche steuerlichen Anreize und privatem Geld werden nicht genügend Wohnungen gebaut. Die steuerliche Förderung darf es aber nur für günstigen Wohnraum geben in Regionen mit wirklichem Bedarf.
Oft fehlt es auch an Bauland. Die Gemeinden sollten das Auffüllen von Baulücken und die Nachverdichtung im Innenbereich der Schaffung von Baugebieten auf der grünen Wiese am Ortsrand den Vorzug geben. Dies entspricht übrigens auch einer Forderung der Staatsregierung mit den Flächen sparsam und verantwortungsvoll umzugehen.
Auf die Wiederinbetriebnahme der Staudenbahn angesprochen, wies Mistol auf die Möglichkeiten der Gemeinden hin Wohnräume in Bahnnähe zu schaffen, um dadurch auch die Nutzung und damit auch die Wirtschaftlichkeit der Bahnlinie zu erhöhen.