Jürgen Mistol, Gülseren Demirel und Anna Thomann haben zu einem Runden Tisch eingeladen, um die Lage im Ankerzentrum Regensburg zu besprechen. Diese Veranstaltung fand im Rahmen einer Tour durch die bayerischen Ankerzentren, initiiert von Gülseren Demirel, statt.
Gülseren Demirel und Jürgen Mistol besuchten im Vorfeld das Ankerzentrum in der Bajuwarenstraße. Dieses schneidet im bayernweiten Vergleich gut ab, da es sich um einen Neubau handelt und sich die Stadt Regensburg bei der Entstehung für ausreichend Personal und eine entsprechende Infrastruktur einsetzte.
Hintergrund für diese Veranstaltungsreihe ist die anhaltende Kritik der Grünen an dem Konzept der Ankerzentren. Diese sind wegen der Vielzahl an Bewohnern, den Strukturen, der fehlenden Verfahrensberatung und Integration nicht sinnvoll und stellen insbesondere für Kinder und Familien keine längerfristige Lösung dar. Kritik besteht jedoch nur an dem Konzept, Mitarbeiter*innen kommt keine Schuldzuweisung zu, da sie das bestmögliche aus den Gegebenheiten herausholen.
Durch die Besuche und anschließenden Diskussionsrunden sollen weitere Einblicke gesammelt werden um einen Vergleich der Ankerzentren in Bayern zu ermöglichen. Ziel ist es eine Anhörung im Landtag zu beantragen und damit zumindest eine Verbesserung der Situation in den Ankerzentren zu erreichen.
Thematisiert wurde unter anderem die lange Aufenthaltsdauer, die sich zusammen mit fehlenden Alltagsstrukturen zermürbend auf die Bewohner*innen auswirkt, der anwachsende psychische Druck der zu einer freiwilligen Rückkehr führen soll, die Beschulung der Kinder und Jugendlichen und die Fördermöglichkeiten während einer Ausbildung.
Der bisherige Vergleich zeigt, dass sich die bayrischen Ankerzentren in den einzelnen Bezirken trotz gleicher Vorgaben stark voneinander unterscheiden. Jürgen Mistol betont daher abschließend, dass die Zuweisung in eines dieser Zentren nicht zum Lottospiel werden darf. Ein Mindestmaß an Standards sollte in allen Einrichtungen erreicht werden, um den Geflüchteten ein menschenwürdiges Leben ermöglichen.