Auf Einladung der Lappersdorfer Grünen kam Jürgen Mistol zu einem Bürgergespräch nach Hainsacker zu den Themen Artenschwund, Flächenverbrauch und Asyl. Nach Begrüßung durch Markträtin Christa Wunderer gab zunächst Petra Hilbrandt einen Impuls zum Thema Artensterben. Sie betonte, dass zunehmend kleine Insektenarten betroffen seien, vor allem die Bienen. Insekten, führte sie weiter aus, spielten eine wichtige Rolle in den Nahrungsnetzen, als Recycler sowie Regulierer und seien damit unverzichtbare Dienstleister. Gleichwohl würden die Lebensräume für die Insekten durch die agrarische Revolution und der seit den 1970er Jahren verstärkt chemischen Schädlingsbekämpfung weniger. Da es ein Bündel an Ursachen für den Artenschwund gibt – Klimawandel, invasive Arten, veränderte Landnutzung, Umweltverschmutzung, Raubbau an Ressourcen – was die Möglichkeit bietet die Verantwortung abzustreiten. Es sei noch nicht zu spät, das Kämpfen gegen den Artenschwund lohne sich, aber man müsse jetzt beginnen. Dazu kann jede und jeder beitragen, z.B. durch das Anlegen von kleinstrukturierten Hausgärten und dem Austausch von Wissen. Mistol betonte, dass das Artensterben die Grünen im Landtag sehr beschäftige. Dagegen fordern sie pestizidfreie Gewässerrandstreifen sowie mehr und größere Wasserschutzgebiete. Zudem würden oft die falschen Strukturen gefördert, etwa die Massentierhaltung. Zudem brauche es mehr Beratung und Forschungsmittel in der Landwirtschaft. Die Landtagsgrünen fordern auch weitere Nationalparke sowie einen intelligenten Umgang mit Flächen.
In der anschließenden Diskussion betonte Mistol, dass grüne Politik die Landwirte nicht an den Pranger stellen möchte. Nur gemeinsam könne man etwas erreichen. Dichtere und höhere Bebauung spare auch landwirtschaftliche Flächen ein. Die grüne Kreisvorsitzende Maria Scharfenberg machte sich für den Kampf gegen ein Ausbluten der Ortskerne stark. Weitere Themen waren der Flächenschutz im ländlichen Raum, der sich nach Mistol im Einklang mit der kommunalen Selbstverwaltung erreichen ließe, sowie das Thema Asyl und Flüchtlinge. Mistol betonte, es gab schon immer Migrationsströme, Deutschland sei ein Einwanderungsland. Man müsse mit den Flüchtlingen menschlich umgehen und ihnen Perspektiven schaffen. Dies torpediere die CSU-Staatsregierung jedoch massiv. Wir brauchen ein Einwanderungsgesetz, so Mistol auch um den allgemeinen Fachkräftemangel abzufedern. Obgleich sich nicht alle integrieren würden, werden bislang die Falschen abgeschoben, die sich vorbildlich integrierten, beruflich gebraucht würden und selbst für sich sorgen könnten. Deshalb fordern die Grünen auch den Spurwechsel von Asyl in Arbeitsmigration, den die Union bislang ablehnt. Arbeit sei der Schlüssel zu einem guten Miteinander, zeigte sich Mistol überzeugt, deshalb müssten die Arbeitsverbote entfallen. Maria Scharfenberg warb für breites Engagement für Flüchtlinge. Zum Abschluss betonte der Abgeordnete, dass es Mut brauche, um Probleme bei Artenschwund, Flächenverbrauch und Integration anzupacken. Die Grünen würden für ein gutes Ergebnis bei der Landtagswahl kämpfen.