Auch im Jahr 2018 unternahm Jürgen Mistol gemeinsam mit Parteifreund*innen und Interessierten aus den Grünen Kreisverbänden Amberg-Sulzbach, Tirschenreuth, Cham, Weiden, Neustadt a. d. Waldnaab und Regensburg, eine grenzüberschreitende Wanderung von Bayern nach Tschechien, um den gegenseitigen Austausch weiter zu fördern. Die bereits fünfte Begegnungstour führte in diesem Jahr vom Wallfahrtsort Neukirchen b. hl. Blut (Landkreis Cham) nach Nyrsko (dt.: Neuern) und stand unter dem Motto: „Reisen verbindet: Sanfter Tourismus als Impulsgeber und Chance für die gemeinsame Grenzregion Oberpfalz-Böhmen.“
Die 26-köpfige Wandergruppe traf sich am Bahnhof in Furth im Wald, von wo aus sie mit der SUMAVA-Wanderbuslinie 590 nach Neukirchen b. hl. Blut fuhr. Hier wurden sie von Josef Baumann, seit langem Mitglied der Grünen und wohnhaft in Neukirchen, erwartet und mit leckeren Kirschen begrüßt. Im Jahr 2008 wurde die erste grenzüberschreitende Wanderbuslinie zwischen Arnbruck und Hamry eröffnet. Heute gibt es bereits drei Linien, die in der Zeit vom 15. Mai bis 31. Oktober von Montag bis Freitag und zusätzlich vom 1. Juli bis 30. September auch sonntags innerhalb des bayerisch-böhmischen Grenzraums verkehren. Finanziert werden die Linien durch den Freistaat Bayern und den Bezirk Pilsen.
Von Neukirchen wanderte die Gruppe dann über Rittsteig, den Grenzübergang Helmhof, den Hraničář (Rantscher Berg), auf dessen Gipfel sich ein wunderbarer Blick auf den Osser eröffnet, und vorbei an den Ruinen der seit 1556 verlassenen Burg Bayereck nach Nyrsko. Mistol betonte, er sei froh, dass es die Freizügigkeit innerhalb der EU gebe, die den freien Personen– und Warenverkehr ermögliche. Heute könne man den Grenzübergang Helmhof, der früher in einem Sperrgebiet lag, problemlos und ohne Kontrollen passieren, um in Bayern oder Tschechien zu wandern. Diese Errungenschaft muss unbedingt erhalten werden.
In Nyrsko erwartete die Gruppe neben Josef Baumann auch Jaroslav Neužil, Mitglied der tschechischen Grünen und Kontaktmann für Verkehrsfragen. Neužil hatte Mistol bereits in den Jahren 2014 bis 2016 auf seinen Touren begleitet. Er betonte, dass vor allem die öffentlichen Verkehrsmittel, auch grenzüberschreitend, gefördert werden müssen. Denn je mehr Straßen man baue, desto mehr Verkehr gebe es. Hier seien sich Deutsche bzw. Bayern und Tschechen grundsätzlich einig und sollten gemeinsam agieren. Außerdem wies er die Gruppe auf das neue bayerisch-tschechische Projekt „Goldsteig“ hin, in dessen Rahmen bestehende Rad- und Wanderwege in den Regionen Oberpfälzer Wald, Bayerischer Wald, Südböhmen und Pilsen weiter vernetzt und mit einer einheitlichen Markierung versehen wurden. Es sei vor allem als Marketing-Format für den Tourismus zu sehen, so Neužil und führe auch zu Doppel-Markierungen auf den Wegen.
Mistol war mit dem Verlauf der Tour sehr zufrieden und bedankte sich bei Josef Baumann, Jaroslav Neužil, sowie allen Teilnehmer*innen. Es sei wichtig miteinander im Gespräch zu bleiben, deshalb wolle er seine Exkursionsreihe auch 2019 fortsetzen.