Jürgen Mistol hat zusammen mit seiner Fraktionskollegin im Bayerischen Landtag Claudia Stamm und den Weidener Grünen die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg besichtigt. Die beiden Abgeordneten der Grünen haben sich dort mit dem Leiter der Gedenkstätte Dr. Jörg Skriebeleit getroffen, um sich über seine aktuellen Pläne zu informieren.
Jörg Skriebeleit erzählte, dass er im Moment eine Operation am offenen Herzen durchführt. Bis April 2015 wird der Umbau und die Erweiterung des Geländes noch dauern. Dann wird auch im ehemaligen Casino der NS-Offiziere ein Seminarhaus eröffnet, in dem Schülerklassen und andere Interessierte den Besuch im ehemaligen KZ nachbereiten können. Durch dieses neue Gebäude sollen die innovativen Führungen, die in der Gedenkstätte heute schon angeboten werden, erweitert werden. Derzeit gibt es in Flossenbürg Führungen für spezielle Berufsgruppen, wie beispielsweise für die Polizei oder Mediziner, die sich vor allem mit der Rolle ihrer Berufe während der NS-Zeit beschäftigen.
Für diese innovativen Ideen wurde das ehemalige KZ in Flossenbürg mit einer Sonderehrung des Europäischen Museumspreises ausgezeichnet . Die Konzeption solcher Führungen ist sehr arbeitsintensiv und braucht entsprechendes Fachpersonal, was immer auch eine Frage der Finanzierung ist. Dafür hat Jörg Skriebeleit Claudia Stamm, die Haushaltspolitische Sprecherin der Grünen und Jürgen Mistol, den zuständigen Abgeordneten für die Oberpfalz, eingeladen. Die beiden wollen sich nun im Bayerischen Landtag dafür einsetzen, dass sich die Bayerische Staatsregierung noch mehr für Gedenkstätten und speziell für das ehemalige KZ in Flossenbürg engagiert.
Die finanzielle Förderung der ehemaligen Konzentrationslager ist in der heutigen Zeit besonders wichtig, denn, wie Jörg Skriebeleit meint, gibt es derzeit einen dramatischen Wandel in der Erinnerungskultur. Es hat sich in unserer Gesellschaft eine gewisses Sättigungsinteresse über die Geschehnisse im Zweiten Weltkrieg eingestellt. Um dieser Veränderung entgegenzuwirken, müssen die Politiker in Deutschland dafür sorgen, dass nicht nur große Gedenkstätten wie Dachau, sondern auch kleinere wie Flossenbürg für die Besucher interessant bleiben. Und dafür braucht es innovative Ansätze, die auch finanziert werden müssen.