Gemeinsam mit den grünen Stadträten Veit Wagner, Karl Bärnklau und dem Sprecher der Weidner Grünen, Stephan Korb, besuchte Jürgen Mistol, grüner Landtagsabgeordneter aus der Oberpfalz, die Gemeinschaftsunterkunft 'Camp Pitman'. Mittlerweile leben hier über 300 Flüchtlinge aus 19 Nationen, die Gemeinschaftsunterkunft ist zu 98 Prozent ausgelastet, so der Leiter der Einrichtung, Eugen Schmidt. 70 Prozent der Flüchtlinge kommen aus den Kriegsgebieten in Syrien und Irak. Über 20 Familien mit über 50 Kindern wohnen auf dem Gelände. „Dank der engagierten Arbeit der Ehrenamtlichen, der Hauptamtlichen von der Diakonie und des Leiters der Einrichtung hat sich hier sehr viel zum Positiven entwickelt“, stellt Jürgen Mistol bei seinem Besuch fest. Als wichtig und vorausschauend sieht er die Entscheidung der Regierung, drei Container für die ehrenamtliche Betreuungsarbeit und den freiwilligen medizinischen Dienst und einen Doppelcontainer als Sozial- und Schulungsraum zur Verfügung gestellt zu haben.
Der Ehrenamtskoordinator der Diakonie, Manfred Weiß, organisiert die Arbeit der über 200 Ehrenamtlichen vor Ort in der Unterkunft. Die Diakonie bietet außerdem auf dem Gelände eine Beratung bei der Asylbeantragung an. Für eine tatsächliche und nachhaltige Integration der Flüchtlinge braucht es neben allem ehrenamtlichen Engagement die Professionalität von Hauptamtlichen, das wurde in dem Gespräch mit Eugen Schmidt und Manfred Weiß schnell klar. Aber eine langfristige Finanzierung solcher hauptamtlichen Strukturen ist nicht in Sicht. „Hier sind die Bayerische Staatsregierung und die Bezirksregierung gefordert“, so Jürgen Mistol. Denn aufgrund der finanziellen Situation der Stadt Weiden ist die kommunale finanzielle Unterstützung äußerst begrenzt. Aber die Kommune hilft selbst, wo es geht: So ist geplant, dass Sozialamt und Ausländeramt zukünftig direkt in der Gemeinschaftsunterkunft ein Büro haben sollen. Außerdem gibt es eine ärztliche Versorgung direkt auf dem Gelände. Das erleichtert das Leben der Flüchtlinge sehr. Die meisten haben ein großes Interesse daran, sich schnell zu integrieren: die Deutschkurse sind gut besucht, und auch Beschäftigungsmöglichkeiten sind sehr gefragt.