Am Sonntag, den 29. Mai hat Jürgen Mistol zu einer Wanderung auf den Čerchov veingeladen um die zehnjährige Mitgliedschaft Tschechiens in der Europäischen Union zu feiern.
Seitdem am 1. Mai 2004 Tschechien ein Mitglied der EU geworden ist, hat sich in den deutsch-tschechischen Beziehungen viel getan. Dieses Datum ist das Ergebnis eines langjährigen Einigungsprozesses, der einen großen Beitrag zum Zusammenwachsen Europas geleistet hat. Heute geht man in Deutschland und Tschechien ganz anders miteinander um als noch vor 20 Jahren. Durch Kooperationen floriert die Wirtschaft vor allem in der Oberpfalz und in Böhmen. Es gibt immer mehr Städtepartnerschaften und die bayerisch-tschechische Beziehungen intensivieren sich.
Um das zu feiern, hat Jürgen Mistol zusammen mit bayerischen und tschechischen Grünen die deutsch-tschechische Grenze überschritten und ist auf den Čerchov gewandert. Mit dabei waren auch Christine Kamm, die europapolitische Sprecherin der Grünen im Bayerischen Landtag, Milan Horacek, ein tschechisches Gründungsmitglied der deutschen Grünen und ehemaliger Abgeordneter des Europäischen Parlament und des Bundestages, der kürzlich mit dem Karlspreis der Sudetendeutschen Landsmannschaft erhielt und Dana Kuchtova, ehemalige tschechische Bildungsministerin und Mitstreiterin bei den „Südböhmischen Müttern gegen Atomkraft“.
Die Wanderung führte Jürgen Mistol und seine Parteifreunde über den Čerchovsteig auf die Spitze des Čerchovs. Dort wartete Eliška Podrová schon auf die Wanderer um sie mit tschechische Musik zu begrüßen. Das gemütliche Beisammensein im Bistro auf dem Čerchov haben die deutschen und tschechischen Grünen genutzt, um sich gegenseitig näher kennenzulernen, Kontakte zu knüpfen und sich über aktuellen Themen auszutauschen. Dazu gehört der gemeinsame Kampf gegen die Atomenergie, der Umwelt- und Naturschutz, die Verbesserung der Schienenverbindungen zwischen Deutschland und Tschechien.
In Bystrice ist der Bau eines Zwischenlagers für abgebrannte Brennstoffe geplant sowie in Pacejov ein Tieflager, am 19.7.2014 organisieren die tschechischen Grünen eine Demo dagegen. Auch das Atomkraftwerk Temelin bleibt weiter Thema, auch der Bau von Block 3 und 4 erstmal auf Eis liegt.
Ein wichtiges Ziel der Wanderung war, die Verbesserung der Zusammenarbeit und dafür braucht es vor allem die persönliche Begegnung von Deutschen und Tschechen. Besonders wichtig dafür ist, dass nicht nur auf Bundes- oder Landesebene Kontakte zum Nachbarland gepflegt werden, sondern schon in den Regionen damit anfangen wird.
Jürgen Mistol will, dass diese Kontakte nicht nur an diesen Nachmittag und unter den Mitgliedern der Grünen geknüpft werden, sondern hofft, dass in Zukunft zwischen Deutschen und Tschechen auf allen Ebenen und parteiübergreifend noch mehr zusammengearbeitet wird. Das muss schon im Kindergarten anfangen, in der Schule fortgesetzt werden und sich auf alle Lebenslagen und gesellschaftlichen Bereiche erstrecken. Die deutsch-tschechische Zusammenarbeit darf sich nicht nur auf die Wirtschaft beschränken, sondern muss auch im Tourismus, in der Kultur, in der Bildung und im Sport geschehen.
Besonders wichtig dafür ist es, schon bei den Kindern anzufangen und das Nachbarland für sie interessanter zu machen. Das schafft man vor allem indem man den Spracherwerb auf beiden Seiten noch mehr fördert. Zu verstehen, was der Nachbar in Tschechien beziehungsweise in Deutschland sagt, ist schließlich unabdingbar dafür, eine Freundschaft aufzubauen.
Ein ebenfalls sehr wichtiges Mittel, um Deutschland und Tschechien weiter zu vernetzen, steckt für Jürgen Mistol schon in dem Wort „vernetzen“: Das Schienennetz zwischen Deutschland und Tschechien muss weiter ausgebaut werden. Deshalb müssen die Bayern und Böhmer in Zukunft noch mehr an einem Strang ziehen und sich als gemeinsame Initiative dafür einsetzen, die Schienenverbindung von Nürnberg und München nach Prag weiter auszubauen.
Auf seiner Wanderung am 29. Juni hat Jürgen Mistol den ersten wichtigen Schritt dafür getan, dass solche gemeinsamen Initiativen in Zukunft einfacher realisiert werden können. Durch das Kontaktknüpfen von Deutschen und Tschechen wissen die Grünen nun, an wen sie sich im Nachbarland richten können. Das erleichtert nicht nur das Kämpfen für gemeinsame Ziele sondern ist auch ein Vorbild für andere Parteien, die sich an der deutsch-tschechischen Kooperation der Grünen ein Beispiel nehmen können.